Boden

Das Rheintal ist von oben betrachtet ein sehr homogenes Tal. Betrachtet man es jedoch sehr genau, werden die markanten Unterschiede sichtbar: In Oberriet treffen wir karstartiges Muttergestein an. Dies wird deutlich mit der Kristallhöhle. Übergangsformen finden wir am Hueberberg.

Ein weiteres Unikat im Rheintal stellt der Hochchapf im Eichberg dar: Inmitten der Kalksandstein-Umgebung erhebt sich ein Schiefer-Ton-Berg.

Von Altstätten bis Heerbrugg ist das Muttergestein äusserst typische Nagelfluh. Sie ist als Ablagerung und Konglomerat vorzeitlicher mächtiger Flüsse entstanden. Hier spielt die Dicke der Bodenauflage die entscheidende Rolle. Bei wenig Mächtigkeit des Bodens leiden die Reben öfters unter Trockenheit.

Der Bernecker Rosenberg ist zum Beispiel als eine abgetrennte Sandsteinscholle zu betrachten, der sich beim Einbruch des Nebentals aufgeschoben hat. In diesem Nebental, das vom Appenzeller Vorderland bei Berneck ins Rheintal mündet, sind verschieden geschichtete Sandstein-Molassen zu erkennen. Die Sand- und Lehmböden sind zudem recht unterschiedlich. In Au versinkt die Süsswasser-Sandstein-Kette im Rheintalgrund um dann auf der andern Talseite in Österreich bei Schwarzach wieder aufzutauchen. Zwischen Berneck und Dornbirn erreicht das Rheintal auch seine grösste Breite mit 14 km. Der Talboden ist absolut flach. Die wasserführenden Bergrippen, die bei St.Margrethen und Rheineck vom Vorderland ins Tal ausmünden, sind wiederum Rücken der Sandstein-Molassen.

Die verschiedenen Nebentäler von Thal bildeten sich um die harten Süsswasser-Molassen-Sandsteine mit dem markanten «Steinigen Tisch». Der Oberboden ist vorwiegend sandig. Die Fortsetzung dieses Bergzuges finden wir wieder am Gebhardsberg bei Bregenz. Der unterste Hügelzug im Rheintal, der «Seelaffen» bei Staad birgt zahlreiche Fossilien aus dem mitteleuropäischen Salzmeer. Hier befindet sich der Übergang von der Süsswasser- zur Salzwasser-Molasse.

Neben dem Muttergestein des Bodens bestimmt der Wasser- und Luftgehalt und der Humus-, Kalk- und Nährstoffgehalt in grossem Mass die Eigenart der Trauben und des Weins.


Steillagen

Ein wichtiger Qualitätsfaktor ist, neben Boden und Klima, die Sonneneinstrahlung. Die Rheintaler Rebberge sind meist an steilen Südlagen zu finden.

In diesen mikroklimatisch äusserst günstigen Lagen ist die Sonneneinstrahlung optimal. Der karge Rebbergboden zwingt die Rebwurzeln, tief in das Erdinnere einzudringen. Bei diesen Verhältnissen können keine grossen Erträge geerntet werden. Dafür ist in der Regel die Qualität umso höher. Der Ertrag liegt im Durchschnitt bei 750 Gramm pro Quadratmeter.

Daraus keltern die Rheintaler Oenologen harmonische, süffige Weissweine und kräftige, gehaltvolle Rotweine. Steillagen sind naturgemäss mühsam zu bewirtschaften und nur beschränkt mechanisierbar. In den vergangenen Jahren hat sich dank Pioniergeist und Innovationskraft eine neue Bewirtschaftsweise durchgesetzt, die Querterrassierung. Mit dieser Bewirtschaftungsart können die Handarbeitskosten gesenkt werden.

Partner